Weißbräu Andorfer – ein Idyll über Passau

Gasthof Andorfer

Den Weg zu einem unserer letzten Biergartenbesuche vor der Sommerpause bewältigen wir heute nicht im Team: die faulen Weiber der Biergärtler hocken sich ins Auto und fahren die zehn Minuten zum Andorfer Biergarten, während sich die fleißige Katalin mit dem Fahrrad abstrampelt – und dem verblüfften Rest erzählt, dass die Strecke trotz Steigung gut zu fahren und in nicht einmal zwanzig Minuten zu bewältigen ist. Wer seinen Eltern, Freunden oder anderen Besuchern etwas bieten möchte, kann auch von der Veste Oberhaus zum Andorfer über den Bergrücken in zehn Minuten spazieren – eine herrlichere Aussicht über Passau kann man keinem Gast präsentieren! Für den Rückweg kann man übrigens den Bus nehmen: Linie 5 und 6 bringen einen nach einem bierseeligen Nachmittag direkt in die Altstadt zurück.

Im Biergarten angekommen suchen wir sofort einen Schattenplatz, denn bei knapp 30 Grad zur Mittagszeit lässt es sich nur dort aushalten. Wir bekommen auch sofort einen ganz vorne am Zaun unter einer großen, alten Linde, sehen über die saftig grünen Wiesen, Felder und die Ausläufer Passaus, hören dem Grillenzirpen zu und sind sofort von der Aussicht und der Ruhe überwältigt!

Im Andorfer Biergarten

Obwohl gut besucht wirkt der mit 280 Plätzen relativ große Biergarten klein und gemütlich, was auch an den terrassenartig angelegten Sitzmöglichkeiten liegt. Es gibt einen Holzbackofen, in dem das Brot für den Biergarten selbst gebacken wird, für Kinder ist ein kleiner Spielplatz vorhanden, kurz und gut: ein Idyll, das eines Zweiten sucht!

Weil das Andorferbräu eine der vier großen Brauereien Passaus ist, ist die Bierkarte lang und hat für jeden etwas zu bieten! Da die Hitze jedoch zu groß ist und wir mit dem Auto unterwegs sind, bestellen wir kein Bier, sondern Traubensaft- und Apfelsaftschorle und ein Radler. Alle Getränke sind auch sofort da und sind gut gekühlt und lecker – kurz: die einzig wahre Erfrischung an einem heißen Sommertag!

Salatteller im AndorferWeil wir bei diesen Temperaturen auch nichts Schweres essen wollen, entscheiden wir uns heute für einen Vorspeisen- und einen Fitnesssalat mit gegrillten Putenbrustmedaillons und Zucchini, die beide sehr schön angerichtet serviert werden – leider ohne Brot, das man dazu bestellen muss, was unserer Meinung nach zu jedem Salat ungefragt dazu gehört und dem Preis wenig angemessen ist.
Geschmacklich lässt sich jedoch nichts aussetzen, der Salat ist herrlich frisch und knackig und bei diesem Wetter eine leichte und wunderbare Mahlzeit.

Zum Nachtisch bestellen wir ein gemischtes Eis und einen Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster. Das Eis ist leider schon etwas verlaufen, was aber den Temperaturen geschuldet ist. Dafür ist der Kaiserschmarrn ein Traum: fluffig und süß mit Zimt und Zucker garniert sowie dem süß-säuerlichen Zwetschgenkompott abgerundet ein Traum für jeden, der österreichische Mehlspeisen liebt! Auch die Portionen sind allesamt mehr als ausreichend, so dass wir uns vor dem Rückweg in die Uni zufrieden und gut gesättigt zurücklehnen und noch ein wenig den Ausblick genießen.

Blick auf Passau

Der allgemeine Tenor der Biergärtlerinnen ist jedenfalls klar: dies ist einer der idyllischsten Plätze, die man in ganz Passau finden kann! Keiner sollte sich von der Strecke abschrecken lassen, man wird durch das Ambiente und die Ruhe mehr als belohnt – genau die richtige Abwechslung in der stressigen Prüfungsphase und für jeden Passau-Besucher ein Anreiz, wieder einmal in die Drei-Flüsse-Stadt zurückzukommen.

Bewertungsbogen Andorfer

Innbräu-Biergarten: deutsch-österreichische Esskultur pur!

Innbräu BiergartenImmer wieder richtet das Biergärteln-Team bange Blicke zum Himmel, aber als endlich feststeht, dass es heute nicht mehr regnen wird, machen wir uns zu einer der größten Brauereien Passaus auf, deren Biergarten in keinem guten Verzeichnis fehlen darf und dessen Bier in ganz Passau und Umgebung in beinahe jeder Kneipe und vielen von uns getesteten Biergärten angeboten wird: dem Innbräu, circa zwanzig Gehminuten in gemütlichem Schritt vom Nikolakloster entfernt in der Innstadt. Im Moment pilgern zwar eher die Fußballfans in Scharen zum Public Viewing, das im großen Hof der Brauerei an den Spieltagen zelebriert wird, doch heute ist kein Spiel und so gehen wir in dem hinter dem Gasthaus gelegenen kleinen Gastgarten, der durch wild wuchernde, großblättrige Pflanzen von der Straße abgeschirmt ist und sofort einen gemütlichen, fast mediterranen Eindruck vermittelt.

Als wir ankommen, sind wir noch die einzigen Gäste. Der freundliche Wirt, der heute selbst bedient, ist sofort zur Stelle. Jeder von uns hat nach einem langen Wochenende und einem noch längeren Tag in der Uni großen Hunger mitgebracht, weshalb nach der Getränkebestellung die Speisekarte gründlich studiert wird – und die Entscheidung fällt wirklich schwer: bei der hier angebotenen bayrisch-österreichischen Küche ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei!

Innbräu SalattellerNach langem hin und her entscheiden wir uns für die mit Käse überbackenen Spinatnockerln auf Tomaten-Zucchini-Ragout mit Salat – was schon beim Lesen wie ein Gedicht klingt, übertrifft sich in der Realität selbst! Liebevoll verzierte Teller lassen einem direkt das Wasser im Mund zusammenlaufen. Auch die Rindersuppe mit Kaspressknödeln ist nicht nur extrem günstig, sondern unglaublich lecker und beim eher kühlen Wetter genau das richtige zum wieder warm werden. Für den etwas kleineren Hunger entscheiden wir uns zusätzlich für einen Semmel- und einen Kartoffelknödel mit Soß – auch diese sind sehr lecker und preislich unschlagbar günstig.

Nebenher nippen wir am leckeren Innstadtbräu, welches in so vielen verschiedenen Sorten angeboten wird, dass man sie alle an nur einem Abend leider nicht durchprobieren kann, wenn man noch alleine nach Hause kommen möchte. Um auch etwas Nicht-Alkoholisches zu testen, bestellen wir eine Birnensaftschorle, welche uns ebenfalls schon beim ersten Schluck überzeugt. Bereits gut gesättigt machen wir uns nun an die Nachspeisenkarte – auch hier fällt die Wahl sehr schwer.

Innbräu Dessert

Schließlich entscheiden wir uns für den Topfenstrudel mit Waldbeeren und Sahne und den Kaiserschmarrn mit selbstgemachtem Zwetschgenkompott – beides kommt auf liebevoll hergerichteten Glasplatten daher und zergeht auf der Zunge! Besonders das Zwetschgenkompott ist so lecker, dass man am liebsten eine ganze Schüssel davon hätte.

Auf einer Extrakarte erfahren wir noch vom sogenannten Reindlessen, das hier geradezu zelebriert wird – vom Entenreindl über das Krusten-, Spanferkel- und Hüttenreindl und vielen anderen mehr ist hier für jeden etwas dabei – außer für Vegetarier, aber für die gibt’s alternativ so viele Köstlichkeiten zu entdecken, dass man das leicht verschmerzen kann. Mit kugelrunden Bäuchen lehnen wir uns im inzwischen gut besuchten Biergarten zurück, genießen die Ruhe, die während der EM in manchem Biergarten fehlt und freuen uns schon auf den nächsten Besuch im Innbräu Passau!Innbräu Eingang zum kleinen Biergarten

Beim „Mostbauern“: A Most statt a Maß!

MostbauerMan kann sicher behaupten, dass kein Passauer Student um einen Besuch im legendären „Mostbauern“ herumkommt. Früher oder später, an einem freien Nachmittag – oder einem freigenommenen – findet man sich plötzlich auf dem Radl wieder und tritt innaufwärts in die Pedale, um nach nur zwanzig Minuten vor einem Krug voll selbstgemachtem Apfelmost zu sitzen. So kurz ist nämlich der Weg zum Mostausschank „Unterer Inn“  (und so fix auch die Bedienung!).

Beim MostbauernMan hat sich kaum warm geradelt, da taucht zur Linken schon der bäuerliche Hof auf. Umgeben von einer weitläufigen Wald- und Wiesenlandschaft bietet der Mostbauer alles, was man unter einem ländlichen Idyll versteht. Man muss nur noch ein Plätzchen finden, denn es tummelt sich vom Kleinkind bis zum Greis jede Altersgruppe auf dem Hof.

Nachdem wir diese Hürde erfolgreich genommen haben, steht nun die schwierigste Entscheidung an: Apfelmost pur, gespritzt oder süß? Und eventuell noch ein Schuss Melissen-, Holunder- oder Minzsirup dazu? Da es für uns alle der erste Besuch ist, probieren wir das Ganze erst mal in seiner Reinform. Und sind überrascht vom herben Geschmack. Für einige Testtrinker ist es erst mal gewöhnungsbedürftig. Aber nachdem wir uns wagemutig durch die anderen Varianten probiert haben, herrscht Einigkeit: Mit Limonade oder einem Schuss Holundersirup gemischt, setzt man das Glas Apfelmost nur ungern ab.
Brotzeit beim MostbauernUm der Heimfahrt willen, bestellen wir pflichtbewusst noch etwas von der „Innviertler Hausmannskost“. Neben dem selbstgemachten Apfelmost, kommen beim Mostbauern auch Brot, Speck und Sulze aus der eigenen Herstellung. Ursprünglich auf die Rinderhaltung spezialisiert, kam erst mit dem zunehmenden Wander- und Radfahrverkehr der Mostausschank hinzu. Heute werden auch die „Schweine für die Jause“, wie auf der Homepage zu lesen ist, „am Betrieb gefüttert“. Für uns steht fest, dass vom Jausenteller über den Rindfleischsalat bis zum Erdäpfelkäsbrot alles probiert werden muss. Zu verlockend sieht auch der Brotzeitteller des Tischnachbarn aus. Und die Preise sind mehr als studentenfreundlich!
Für den Rindfleischsalat ist nach einem ordentlichen Jausenteller, einer gemischten Portion Erdäpfelkäs und Topfenkäs und ungezählter Scheiben frischem Hausbrot zwar kein Platz mehr in den mehr als satten Bäuchen, aber ohne ein Stück Ribiselkuchen gegessen zu haben, wollen wir auch nicht gehen. Vor allem die Zugereisten unter unseren Testessern können sich unter Ribisel nicht so recht etwas vorstellen. Die Bedienung ist sofort zur Stelle. Das seien Johannisbeeren! Aha! Von denen sind dann, unserem Geschmack nach, zwar etwas zu wenige auf dem Kuchen, aber der Boden ist so süß und saftig, dass kein Krümel liegen bleibt.
Bevor wir nach vier Stunden mostselig den Heimweg antreten, setzt sich noch Alois, der ehemaliger Besitzer des Hofs, zu uns. Wir haben vorher schon seine Trinkkünste bewundert: Apfelmost ist wohl seine Limo? Ob man sich nicht übertrinkt nach 20 Jahren? Er winkt ab. Und, ehrlich gesagt, können wir uns das auch nicht vorstellen. Apfelmost mag das bayerische Grundnahrungsmittel schlechthin zwar sicher nicht ersetzen können, aber es ist eine willkommene Abwechslung dazu!
Unser Fazit: Wenn ihr mal eine Pause von den Biergelagen während der EM braucht oder zu der (vermutlich nicht-bayerischen) Minderheit, derer gehört, die kein Bier trinken, dann sattelt das Radl und auf zum Mostbauern! Im Gastgarten der Familie Doppermann kann man sich bestens von den Nachwehen des letzten EM-Spiels erholen.Mit dem Radl zum Mostbauer

Bewertungsbogen Mostausschank

Näheres zum Biergarten: http://www.cosmotourist.de/reisen/d/i/2571922/t/passau/mostbauer/

Traditionsgasthof „Blauer Bock“

Blauer BockHeute machen wir einen Abstecher zu einem wunderschön an den Donauanlegeplätzen gelegenen Fleckchen Erde, dem Gasthaus mit Biergarten „Blauer Bock“, zu dem man sowohl über die Höllgasse ebenerdig als auch über die Fritz-Schäffer-Promenade über eine Treppe gelangt. Der relativ zentral gelegene Biergarten ist vom Exerzierplatz aus zu Fuß bequem in fünfzehn Minuten zu erreichen und somit auch in der Mittagspause eine schnelle Anlaufstelle für mensamüde Studenten, obwohl das Publikum zumindest an diesem Nachmittag eher aus Rentnern und Touristen besteht. Erstmalig wurde dieser Traditionsgasthof übrigens schon im Jahre 1257 in den Stadtbüchern Passaus erwähnt und wird seit 1875 als Gasthof mit 15 Zimmern betrieben. Geboten wird hier laut eigener Beschreibung „gute bayrische Küche“, doch auch Spezialitäten wie das „Ungarische Saftgulasch mit Teigwaren und Rotkohl“ werden angeboten. Sollte das Wetter einmal nicht biergartentauglich sein, kann man auch bequem auf die innen liegende, gemütlich eingerichtete Gaststube, das König Ludwig Stüberl oder den Haxn-Saal ausweichen.

Biergarten Blauer BockAls wir ankommen, haben wir praktisch freie Platzwahl, da alleine im Garten knapp 200 Plätze vorhanden sind – auch wenn diese in der Hauptsaison, in der die Schiffe beinahe im Minutentakt anlegen, schnell besetzt sein können. Auch die traditionellen Kastanien im Kiesbett und die mit blau-weißen Tischdecken verzierte Holzgarnitur fehlen nicht, lediglich die angrenzende Straße zur Ortsspitze stört die Idylle ein wenig. Wir nehmen an einem der Randtische Platz, die einen herrlichen Blick über das andere Donauufer und die Promenade bieten und sogar gegen Spätnachmittag teilweise noch in der Sonne liegen. Prompt werden wir auch vom freundlichen Kellner bedient.

Weil der Apfelstrudel nicht ohne Eis oder Sahne serviert wird, beziehungsweise nur zum gleichen Preis wie mit diesen Beilagen, bestellen wir alternativ einen Apfelkuchen als Süßspeise, der auch sofort serviert wird. Leider kann er weder geschmacklich noch vom Aussehen oder der Menge her überzeugen – (selbstgemacht??) und wir fangen an zu begreifen, dass dieser Gastgarten hauptsächlich für durchreisende Touristen gedacht ist, die nicht zum schlemmen hier sind, sondern um den schlimmsten Hunger zu stillen. Unser heutiger Testesser bestellt einen Kinderteller Schnitzel mit Pommes, den er trotz seiner 22 Jahre anstandslos bekommt. Doch auch das Schnitzel kommt aus der Fabrikfertigung und überzeugt nicht, wohingegen die Pommes annehmbar sind.

Käsespätzle im Blauen Bock

Clarissa entscheidet sich für die Käsespätzle, welche zwar etwas lieblos ohne Garnitur, ohne Röstzwiebeln oder Beilagensalat daherkommen und ein wenig kalt, jedoch geschmacklich in Ordnung sind. Leider konnte jedoch keines der bestellten Gerichte hundertprozentig überzeugen und die saftigen Preise sind den Mengen wahrlich nicht angepasst; daher wenden wir uns ein wenig enttäuscht der Getränkekarte zu.

Diese wiederum erfüllt jeden Wunsch des durstigen Wanderers oder Studenten. Das Bier ist sogar günstiger als in manch anderem Biergarten und die Karte wartet mit einer langen Liste an Longdrinks, Spirituosen und Sektvariationen sowie verschiedenen Weinen zu fairen Preisen auf. Auch Nicht-alkoholisches ist relativ günstig und reichlich vorhanden. So genießen wir bei den letzten Sonnenstrahlen des Tages unser Bier und den Wein und erfreuen uns an dem Ausblick. Unser abschließendes Fazit lautet: gute Lage, große Getränkeauswahl, aber für den kleinen oder auch großen Hunger geht man doch lieber zu einem anderen Biergarten!

Bewertungsbogen Blauer Bock

Näheres zum Biergarten: http://www.blauerbock.freiebetten.de/