Beim „Mostbauern“: A Most statt a Maß!

MostbauerMan kann sicher behaupten, dass kein Passauer Student um einen Besuch im legendären „Mostbauern“ herumkommt. Früher oder später, an einem freien Nachmittag – oder einem freigenommenen – findet man sich plötzlich auf dem Radl wieder und tritt innaufwärts in die Pedale, um nach nur zwanzig Minuten vor einem Krug voll selbstgemachtem Apfelmost zu sitzen. So kurz ist nämlich der Weg zum Mostausschank „Unterer Inn“  (und so fix auch die Bedienung!).

Beim MostbauernMan hat sich kaum warm geradelt, da taucht zur Linken schon der bäuerliche Hof auf. Umgeben von einer weitläufigen Wald- und Wiesenlandschaft bietet der Mostbauer alles, was man unter einem ländlichen Idyll versteht. Man muss nur noch ein Plätzchen finden, denn es tummelt sich vom Kleinkind bis zum Greis jede Altersgruppe auf dem Hof.

Nachdem wir diese Hürde erfolgreich genommen haben, steht nun die schwierigste Entscheidung an: Apfelmost pur, gespritzt oder süß? Und eventuell noch ein Schuss Melissen-, Holunder- oder Minzsirup dazu? Da es für uns alle der erste Besuch ist, probieren wir das Ganze erst mal in seiner Reinform. Und sind überrascht vom herben Geschmack. Für einige Testtrinker ist es erst mal gewöhnungsbedürftig. Aber nachdem wir uns wagemutig durch die anderen Varianten probiert haben, herrscht Einigkeit: Mit Limonade oder einem Schuss Holundersirup gemischt, setzt man das Glas Apfelmost nur ungern ab.
Brotzeit beim MostbauernUm der Heimfahrt willen, bestellen wir pflichtbewusst noch etwas von der „Innviertler Hausmannskost“. Neben dem selbstgemachten Apfelmost, kommen beim Mostbauern auch Brot, Speck und Sulze aus der eigenen Herstellung. Ursprünglich auf die Rinderhaltung spezialisiert, kam erst mit dem zunehmenden Wander- und Radfahrverkehr der Mostausschank hinzu. Heute werden auch die „Schweine für die Jause“, wie auf der Homepage zu lesen ist, „am Betrieb gefüttert“. Für uns steht fest, dass vom Jausenteller über den Rindfleischsalat bis zum Erdäpfelkäsbrot alles probiert werden muss. Zu verlockend sieht auch der Brotzeitteller des Tischnachbarn aus. Und die Preise sind mehr als studentenfreundlich!
Für den Rindfleischsalat ist nach einem ordentlichen Jausenteller, einer gemischten Portion Erdäpfelkäs und Topfenkäs und ungezählter Scheiben frischem Hausbrot zwar kein Platz mehr in den mehr als satten Bäuchen, aber ohne ein Stück Ribiselkuchen gegessen zu haben, wollen wir auch nicht gehen. Vor allem die Zugereisten unter unseren Testessern können sich unter Ribisel nicht so recht etwas vorstellen. Die Bedienung ist sofort zur Stelle. Das seien Johannisbeeren! Aha! Von denen sind dann, unserem Geschmack nach, zwar etwas zu wenige auf dem Kuchen, aber der Boden ist so süß und saftig, dass kein Krümel liegen bleibt.
Bevor wir nach vier Stunden mostselig den Heimweg antreten, setzt sich noch Alois, der ehemaliger Besitzer des Hofs, zu uns. Wir haben vorher schon seine Trinkkünste bewundert: Apfelmost ist wohl seine Limo? Ob man sich nicht übertrinkt nach 20 Jahren? Er winkt ab. Und, ehrlich gesagt, können wir uns das auch nicht vorstellen. Apfelmost mag das bayerische Grundnahrungsmittel schlechthin zwar sicher nicht ersetzen können, aber es ist eine willkommene Abwechslung dazu!
Unser Fazit: Wenn ihr mal eine Pause von den Biergelagen während der EM braucht oder zu der (vermutlich nicht-bayerischen) Minderheit, derer gehört, die kein Bier trinken, dann sattelt das Radl und auf zum Mostbauern! Im Gastgarten der Familie Doppermann kann man sich bestens von den Nachwehen des letzten EM-Spiels erholen.Mit dem Radl zum Mostbauer

Bewertungsbogen Mostausschank

Näheres zum Biergarten: http://www.cosmotourist.de/reisen/d/i/2571922/t/passau/mostbauer/

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