Heilig-Geist-Stift-Schenke

Eingang zur Heilig-Geist-Stiftschenke

Unser nächster Testkandidat ist die Heilig-Geist-Stift-Schenke, welche knapp 5 Minuten vom Klostergarten entfernt liegt. Vom Äußerlichen her eher unscheinbar, verraten die hohen Mauern noch nicht viel über das traditionsträchtige Haus. Nur ein kleines Wappen an der Häuserwand, untertitelt mit der Zahl 1358, lässt vermuten, dass hier schon seit längerer Zeit nicht nur den kulinarischen Leidenschaften gefrönt wird.

Diese Vermutung wird mit dem ersten Blick in das holzlastige Interieur bestätigt. Die schwarze Holzvertäfelung lässt einen zunächst vergessen, dass man sich hier in einem Restaurant befindet und nicht in einer mittelalterlichen Kemenate. Leider ist der Biergarten, pardon: Weingarten, wegen schlechten Wetters geschlossen, so dass wir unseren Test heute leider innen durchführen müssen.

Weingarten und seine grünen HeckenDa ich allerdings schon ein paarmal das Glück hatte, bei gutem Wetter im beschaulichen Garten der Schenke zu sitzen, werde ich die Gelegenheit nutzen, um hier ein paar meiner Eindrücke „aufzutischen“. Das „Wachauer Weingarterl“ besticht durch seine heimelige Atmosphäre. Grüne Hecken teilen den mit seinen 180 Sitzplätzen fast schon riesigen Garten, in kuschlige Separees ein.

Die einzelnen Lauben sind mit Wein und Efeu überdeckt und sollen Erinnerungen an die Wachau wecken. Für frisch Verliebte oder diejenigen die es noch immer sind, bietet sich die sogenannte „Liebeslaube“ an, in der Turteltäubchen vor den Blicken neugieriger Gäste geschützt sind. Die Klostermauern umringen dieses beschauliche Idyll mitten in der Stadt und sorgen im Sommer für angenehme Kühle. Zudem übernehmen sie die schattenspendende Funktion der Kastanien der traditionellen Biergärten.

Die Weinstube selbst besteht aus fünf Räumen, welche jeweils unter einem anderen Motto stehen: die historische Gundackerstube, das waidmännische Jagdzimmer, das altehrwürdige Bischofszimmer, das modernere Stiftsherrenstüberl und der „1000-jährige Stiftskeller“ mit offenem Kamin. So viele Eindrücke machen hungrig und lassen uns am fein gedeckten Tisch Platz nehmen.

EisspeiseDie üppige Speisekarte macht uns die Wahl schwer: von österreichischen Spezialitäten, einer saisonalen Karte, einer Wochenkarte bis hin zur bajuwarischen Brotzeit bekommt der Gast alles, was das Herz bzw. der Magen begehrt. Wir entscheiden uns für einen kleinen gemischten Salat und „Unseren Süß-Speisenteller“. Alles ganz hervorragend, die Qualität der vorgesetzten Speisen erfüllt alle Erwartungen. Nur das Wildschwein, welches sich über unserem Kopf befindet, weckt manchmal ein mulmiges Gefühl.

Eigentlich ist die Heilig-Geist-Stiftschenke das ideale Lokal, um mit der Familie erstklassig schmausen zu gehen: Opa wird von dem anzestralen Flair hingerissen sein, Papa von der breit gefächerten Weinkarte und Mama von den hausgemachten Spezialitäten zum Mitnehmen. Nichtsdestotrotz sollte man in seiner Studienzeit wenigstens einmal das „Weingarterl“ besucht haben und den bacchanalen Wonnen gefrönt haben.

Näheres zum Biergarten: http://www.stiftskeller-passau.de/

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